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Sprachschule? Für mich ein No-Go

By Lina

Okt 23

Meine Sprachschul-Erfahrungen

Als ich mich damals an einer Sprachschule angemeldet habe um einen Sprachkurs zu belegen, wurde mir erst einmal gesagt, dass die Sprache ja nun wirklich nicht häufig gesprochen wird und der Kurs zwar existiert, aber erst wirklich angeboten wird, wenn sich genug Interessenten dafür melden. Gut, dachte ich. Dann warte ich noch etwas und mache meine Sprachschul-Erfahrungen halt später.

Zu meinem Erstaunen habe ich eine Woche danach die Zusage zu einem Kurs bekommen. Wir waren drei Interessenten und der Kurs sollte stattfinden. Cool, dachte ich! Endlich komme ich ans sprechen. Ich habe mich wirklich sehr gefreut und war natürlich voller Erwartungen. Die erste Stunde sollte auch schon zwei Wochen danach stattfinden - Aufregung pur!

Info: Das ist meine Erfahrung mit einer Sprachschule. Es gibt bestimmt irgendwo auch tolle Sprachschulen. Aber die, die ich getestet habe war leider nicht das Wahre.

Mein erstes Mal

Die Sprachschule war relativ einfach zu finden. Ich musste unten am Haus klingeln, die Tür ging auf und ich marschierte nach oben in die erste Etage. Es war eine Art Wohnhaus mit mehreren kleinen Räumen, in denen der Unterricht stattfinden sollte. Einen Ansprechpartner habe ich nirgendwo gefunden, wollte aber auch den laufenden Unterricht nicht stören.

Da ich sowieso zehn Minuten zu früh war, habe ich mich auf einen der Stühle im Wartebereich gesetzt und gespannt gewartet. Außer mir war noch niemand anderes da. Irgendwann kam einer, der mich fragte ob ich auch wegen bulgarisch da wäre - jaaaaa, endlich ein zweiter Mitstreiter - und, kleiner Spoiler vorweg, auch der letzte!

Wir unterhielten uns, sprachen darüber warum wir bulgarisch lernen wollen und welche Vorerfahrungen wir haben. Und natürlich warteten wir gespannt auf unsere Lehrerin. Die lies allerdings lange auf sich warten. Zwischendurch kamen andere Lehrer vorbei und versicherten uns, dass sie sicher bald kommen würde und zeigten uns unseren Raum.

Sie kam mit 14 Minuten Verspätung! Bulgarische Lässigkeit?

Die ersten Minuten...

... haben für mich eigentlich schon entschieden, dass ich diesen Kurs nicht fortführen würde.

Sie entschuldigte sich, dass sie so spät war, meinte aber, dass sie von außerhalb kommt und nicht eher losfahren will, weil sie dafür ja nicht bezahlt wird. Außerdem wäre die Parkplatzsuche auch echt schwierig.

Sie wollte eine WhatsApp-Gruppe erstellen, damit wir uns alle absprechen können. Eigentlich wäre noch ein dritter dabei gewesen, aber der fehlte an dem Tag. Sie sagte, dass sie in einem solchen Fall in Zukunft den Kurs nicht stattfinden lassen würde, da sie für zwei Leute den Weg nicht fahren will. Wenn wir nur zwei bleiben sollten, würde sie nicht fahren wenn einer nicht kann. Für den anderen war das ok, für mich aber nicht. Ganz ehrlich: Ich zahle doch für keinen Sprachkurs, der immer wieder ausfällt, weil die Lehrerin sich weigert für eine Person zu kommen (in Ausnahmefällen)? Der andere Typ wusste schon, dass er in der Kurszeit auch mal drei Wochen weg sein wird - die hätte ich dann gezahlt und nichts dafür bekommen (außer einer wenig guten Lehrerin).

Jetzt will ich aber nicht die ganze Zeit darüber meckern was am Anfang schief gelaufen ist, sondern wie sich das im Laufe der 90 Minuten entwickelte. Und auch hier sei vorweg gegriffen: Durch ihr zu spät kommen waren von den 90 Minuten nur noch 76 übrig. Und von denen hat sie 30 früher Schluss gemacht. Effektiv "Unterricht" gemacht hat sie 46 Minuten. Ziemlich enttäuschend...

Der Unterrichtsstil

Sie war begnadet im ungeduldig sein!

Das Unterrichtsbuch war eines, das komplett auf bulgarisch war. In ihm die Erklärung des Alphabets, viele Lektionen und Texte und ein paar Aufgaben. Der andere Teilnehmer hatte noch keine Vorkenntnisse der bulgarischen Sprache. Für ihn waren die Buchstaben am Anfang also Gold wert! Unsere Lehrerin fand das allerdings eher lästig, weil er öfter einmal nachgefragt hat, wie Buchstaben ausgesprochen werden. Er hat sich alles notiert und wirkte durchaus fleißig. Aber das war für sie einfach zu langsam...

Sie ging sehr lässig mit allem um und hat mir den Eindruck vermittelt, dass sie so gar keine Lust auf all das hier hat. Sie saß gelangweilt auf ihrem Stuhl und spulte halbherzig ihr Wissen ab. Leider erklärte sie auch ein paar Dinge falsch, die ich ihr dann sagte. Sie nahm die Verbesserungen an mit den Worten: "Stimmt, das hatte ich vergessen!"

Also insgesamt war alles ziemlich improvisiert. Leider.

Mein Fazit

Das fällt ziemlich ernüchternd aus. An sich finde ich die Idee eine Sprachschule zu besuchen eine super Idee. Man lernt mit anderen zusammen, ist vielleicht motivierter als allein, hat Spaß, kann Fragen stellen und muss sich nicht schämen, wenn man etwas falsch macht. In meinem Fall war leider alles anders, sodass ich der Schulleitung schrieb und vom Vertrag zurück trat.

Ich denke nicht, dass alle Sprachschulen so sind wie die, in der ich war. Dennoch würde für mich keine Sprachschule mehr in Frage kommen, weil ich Angst hätte, das Geld für eine unmotivierte Lehrkraft auszugeben, die mich ständig anmault und nicht wirklich lehren möchte.

Empfehlen kann ich an dieser Stelle das Tandem-Lernen. Hast Du das schon einmal ausprobiert? Schreib mir gern Deine Erfahrungen zum Tandem-Lernen oder dem Lernen in der Sprachschule; in den Kommentaren oder per Mail.

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