Nationalfeiertag in Bulgarien am 03. März
Am 03. März ist Nationalfeiertag in Bulgarien. An diesem Tag sind die öffentlichen Einrichtungen geschlossen und es gibt Veranstaltungen im ganzen Land. Aber was ist das jetzt genau? Das erkläre ich Dir in diesem Blogpost.
Was gefeiert wird
Bulgarien wurde fast 500 Jahre von den Osmanen unterdrückt. In dieser Zeit gehörte Bulgarien zum türkischen Reich - auch osmanisches Reich genannt.
Im Jahr 1878, am 03. März um genau zu sein, konnten sich die Bulgaren schließlich aus der türkischen Herrschaft befreien. Dieser Tag wird darum auch "Tag der Befreiung" genannt und ist zum Nationalfeiertag geworden.
Übrigens hat auch Google am 03. März mit einer wehenden bulgarischen Flagge den Nationalfeiertag gewürdigt! Ich habe es in einem kleinen Video für Dich festgehalten.
Haben die Bulgaren denn nichts gegen die Unterdrückung gemacht?
Natürlich haben die Bulgaren versucht sich aus der Unterdrückung zu befreien. Immer wieder. Das Problem war wahrscheinlich, dass sie sich nicht gut organisiert hatten und mit zu wenig Menschen versuchten das Osmanische Reich zu bezwingen. So waren sie machtlos gegenüber dem Osmanischen Reich. Dieses war eine Weltmacht und hatte viele Balkanvölker unterdrückt - nicht nur Bulgarien.
Die Rettung waren in dem Falle sozusagen die Russen. Die Türken mussten ab der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts einige Niederlagen einstecken und so war klar, dass der Untergang des Osmanischen Reichs absehbar ist. Nachdem Russland wieder Großmacht war, das war 1856, sahen die Befreiungskämpfer ihre Chance gekommen. Von da an wurden immer wieder Aufstände geprobt. 1876, im Aprilaufstand, versuchte Bulgarien sich erstmals mit einem großen organisierten Aufstand vom Osmanischen Reich zu befreien. Aber vergeblich - Bulgarien blieb weiter in der osmanischen Unterdrückung.
Hat denn niemand geholfen?
Durch diesen großen Aufstand, bei dem es 30 000 Opfer gab, wurde die Welt aufmerksam auf Bulgarien. Einige der größten Köpfe der damaligen Zeit wie Victor Hugo, Charles Darwin, Oscar Wilde, Lew Tolstoi, Dostojewski und viele andere, erhoben ihre Stimmen für die bulgarischen Sache.
Russland arbeitete daran (nicht aus der Liebe zu Bulgarien, eher mit dem Ziel die eigene Macht zu vergrößern) dass Bulgarien aus der Osmanischen Unterdrückung befreit wird. Zusammen mit Deutschland, England, Italien, Österreich-Ungarn, Frankreich und - dem Osmanischen Reich. Allerdings lehnte das Osmanische Reich alle gemachten Vorschläge ab. Daraufhin erklärte Russland am 12.04.1877 dem Osmanischen Reich den Krieg.
Haben auch Bulgaren gekämpft?
Ja, das haben sie. Etwa 7500 bulgarische Freiheitskämpfer haben sich Russland angeschlossen und bekämpften das Osmanische Reich. Im Norden angefangen, kämpften sie sich immer weiter richtung Süden durch.
Am 03. März 1878 wurde in San Stefano (damals ein Dorf 12 km von Istanbul entfernt, heute Yeşilköy, ein Stadtteil im Westen Istanbuls am Marmarameer) der sogenannte Präliminarfrieden geschlossen.
Präliminarfrieden bedeutet, dass der Frieden noch nicht endgültig geschlossen ist, sondern es sich erst einmal nur um eine Art Vorfrieden handelt.
Der endgültige Frieden wurde dann auf dem Berliner Kongress 1878 geschlossen. Dort wurde am 13. Juli 1878 der Berliner Vertrag unterzeichnet. In diesem stand unter anderem, dass Bulgarien zu einem eigenständigen Fürstentum wurde. Die Bulgaren mussten zwar einen Teil des Landes wieder an die Türkei abgeben, aber nach fast fünf Jahrhunderten hatten sie endlich ihre Staatlichkeit zurück. Und genau das wird noch heute am 03. März gefeiert.
Was findet statt?
Es gibt am 03. März im ganzen Land viele Veranstaltungen. Es finden Straßenfeste, Gottesdienste und Konzerte statt. Tanzgruppen tanzen zum Beispiel in der Innenstadt traditionelle Tänze und animieren die Zuschauer mitzutanzen. So entstehen riesige Menschen-Schlangen, die sich über den Platz schlängeln.
Wenn Du an disem Tag eine Behörde besuchen willst, hast Du schlechte Chancen - fast alle Einrichtungen sind geschlossen. Cafes, Geschäfte und Straßenbuden sind geöffnet. Und es finden viele Veranstaltungen statt.
Solltest Du die Möglichkeit haben am 03. März in die Stadt zu gehen, solltest Du das unbedingt tun! Es ist definitiv einen Besuch wert!
Wie ich den Tag erlebt habe
In Dobrich war die Stadt voller Menschen. Vor allem die Innenstadt und der Stadtgarten waren gut besucht. Es gab noch einige Stände mit Marteniza, die am 03. März auch bulgarische Flaggen verkauft haben.
Tanzgruppen führten auf der kleinen Bühne in der Innenstadt Tänze auf und ermunterten auch das Publikum zum Mittanzen. So dauerte es nicht lange und eine Menschen-Schlange zog um den Platz. Das hat mich sehr beeindruckt und auch gefreut, wie die traditionellen Tanzgruppen mit den Zuschauern zusammen tanzten und die Befreiung Bulgariens 1878 feierten. Schau Dir die Bilder und das Video an, dann bekommst Du ein Gefühl für die Stimmung in der Stadt.
Hast Du den Feiertag schon mitbekommen?
Dann kannst Du mir Deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren berichten. Was hast Du gemacht? Wo und mit wem hast Du gefeiert? Wie hast Du den Tag empfunden?
Ich freue mich über Deinen Erfahrungsbericht! 😉